1. Kleingartenverein Unterföhring e.V.

1. Kleingartenverein Unterföhring e.V.

 

Chronik der ersten Jahre

– Ein Traum wird wahr –

Kleingärten in Unterföhring ein Traum? Davon hatten ein paar "heiße" Gartler schon mehr oder weniger lang geträumt. Damit sich dieser Traum auch erfülle, ergriff Herbert Hilterscheid im Mai 1986 die Initiative. 14 Unterföhringer Bürgerinnen und Bürger trafen sich zur Gründung eines Kleingartenvereins in Unterföhring. Am gleichen Abend noch wurde der 1. Vorstand gewählt, eine bereits vorbereitete Satzung verabschiedet, man nannte sich fortan "1. Kleingartenverein Unterföhring e.V."

Großes Interesse in der Bevölkerung

Wie stark der Wunsch in der Bevölkerung nach einem Stückchen Garten war, zeigte die 1. Informationsveranstaltung im Juli. Anspruch auf einen Garten sollten nur die haben, die in Unterföhring wohnen und keinen Hausgarten besitzen.
Land war damals noch nicht in Sicht. Die Gemeinde bemühte sich aber und wurde sehr bald fündig. Entlang des Aschheimer Weges sollte eine Kleingartenanlage entstehen.

Der Traum nahm Formen an. Die Sonntagsspaziergänge führten bei vielen Vereinsmitgliedern in die gleiche Richtung. Man konnte fast sicher sein, unterwegs Gartenfreunde zu treffen. Gerüchte (wie das so ist) machten die Runde. Wie teuer kommt so ein Garten? Was zahlt die Gemeinde? Kann ich mir das überhaupt leisten? Nimmt der Traum ein gutes Ende? Im Dezember 86 konnten zum Teil diese Fragen bereits beantwortet werden. Bgm. Läßing stellte den 1. Bebauungsplanentwurf während einer Mitgliederversammlung vor.

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Die Zeit des Wartens

Nun begann die Zeit des "Sich-informierens". Kleingartenanlagen wurden besucht, Eindrücke gesammelt und festgehalten, Gartler mit praktischer Erfahrung befragt.
Am 9.5.87 fuhren viele Mitglieder gemeinsam nach Erding und Bergham, um sich an Ort und Stelle von den dortigen Vereinsvorsitzenden vom Leben ihres Vereins und deren Anlagen berichten zu lassen. Wieviele sahen sich schon in ihrem blühenden Garten sitzen? Ein Traum wurde weitergeträumt.
Weil die Gartler wissen, wie wichtig neben Sonne auch der Regen ist, waren sie dem Petrus nicht böse, als er am Vatertag 87 das 1. Frühlingsfest total einwässerte. Unter Planen saß man beisammen, ignorierte das Naß von oben und unten, ließ es sich gut gehen. Diese Gartler, die spinnen!
Wie es sich gehört, in der Adventszeit wurde zur ersten Weihnachtsfeier eingeladen. Da genug musischer und vor allem künstlerischer Nachwuchs in den eigenen Reihen zu finden war, war es nicht schwer, den besinnlichen, musikalischen und dichterischen Teil zu gestalten. Die Tombola, deren Erlös in die Vereinskasse floss, war der große Renner. Hier darf der Zeit vorausgegriffen werden. Diese Veranstaltungen wurden eine feste Einrichtung mit gleich großem Erfolg.
Der Vorstand wurde ohne Veränderung für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt.
Und weil in Unterföhring, und auch bei uns im Verein gerne gefeiert wird, fand das 2. Frühlingsfest statt (dieses Mal unter trockenen Voraussetzungen) und auch am Bürgerfest wurde teilgenommen, mit einem "Vereinswappen", gestiftet von Hilmar Weber.
Im Herbst startete dann ein Bus nach Germering, um die als sehr positiv beschriebene Kleingartenanlage zu besichtigen. Hier war eine offene Anlage ohne Zäune entstanden, die Vorbild für den hiesigen Gemeinderat werden sollte.
Am 13.10.88 war es endlich so weit. Die Parzellen wurden vergeben und zwar nach der Reihe des Vereinseintritts. Es zeigte sich, daß diese Art der Vergabe von der Vorstandschaft klug getroffen war, denn sie wurde von den Mitgliedern ausnahmslos akzeptiert.

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Die Namensfindung

Im Frühjahr 1988 war die 1. Jahreshauptversammlung fällig. Die Mitglieder waren aufgefordert worden, im Rahmen eines Preisausschreibens, einen Namen für die Kleingartenanlage zu finden. Ergebnis:
"Kleingartenanlage am Feringasee"
Der Preisträger Klaus Seidel erhielt dafür ein Bäumchen.

Auf Gartenhaussuche

Weil es sonst noch nicht so viel zu tun gab, begann sich die Vorstandschaft auf die Gartenhäuser zu konzentrieren. Namhafte Hersteller wurden besucht und ihr Haustypenprogramm genau unter die Lupe genommen. Im Januar 89 gab man vier verschiedenen Gartenhausfabrikanten, von deren handwerklicher Qualität sich der Vorstand bereits im Vorfeld überzeugt hatte, die Möglichkeit, je einen Typ, der der Genehmigung des Landratsamtes entsprach, in Unterföhring auszustellen. Davon wurde seitens der Gartler reger Gebrauch gemacht und mancher Parzellenpächter entschied sich hier für seine Laube, sein Häuschen, sein Haus.
Der 19.4.89 war ein wichtiger Tag in der Vereinsgeschichte. Der Bebauungsplan wurde von der Regierung von Oberbayern genehmigt. Nun konnte es aufgehen. Gespannt wartete man auf die ersten Aktivitäten: Bau der Wasserleitung, Vermessung der Parzellen usw. Viele konnten es kaum erwarten, auf "ihrem" abgesteckten Grund zu stehen. Es wurde versucht, sich nützlich zu machen, wildgewachsenes Korn entfernen, Gras mähen, Gruben für die Fundamente ausschaufeln, Erde bewegen.
Der Sommer kam, immer mehr Fundamente entstanden. Endlich, das erste Haus wurde aufgestellt. Die Einweihung zog sich mehrere Abende hin, denn immer wiederkamen neugierige Gartenfreunde zum besichtigen, die dann die Familie Veit zu einem Bier einlud. Nun ging es Schlag auf Schlag. Apropos Schlag, Brunnen wurden geschlagen, das Problem Wasser war somit weitgehend gelöst. Das Wetter spielte mit, die Anlage bekam allmählich Gesicht. Nicht zur Begeisterung der Arbeiter, der Fleiß der Gartler führte zu Behinderungen.

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Endlich geht es los!

Der Herbst kam. Die ganz Fleißigen oder Ungeduldigen, wie man es nimmt, pflanzten die ersten Bäume, Sträucher, Stauden. Die Enttäuschung war groß, als die Kaninchen, Hasen, das neue Paradies entdeckten und mit Genuß verzehrten, was gerade gepflanzt zu wachsen begann. Deshalb wurde die 1. Gemeinschaftsarbeit im Frühjahr 90 zum Bau eines Hasenschutzzaunes auf der Nordseite angesetzt. Auf Initiative der Gartenfamilie Vazoller fand an einem Nachmittag ein Flohmarkt statt, wo auch selbstgebackener Kuchen und Gegrilltes angeboten werden konnte. Der Reinerlös floß in die Vereinskasse.
Die 2. Jahreshauptversammlung mit der Wahl eines neuen Vorstandes war angesagt.
Ergebnis: Die Vorstandschaft wurde beauftragt, der Gemeinde einen Antrag zum Bau eines Zaunes innerhalb der Anlage vorzulegen. Damit sollte den gefräßigen Hasen und allzu neugierigen Besuchern der Zutritt verwehrt werden.
Der Bau des Vereinsheimes begann. Die öffentlichen Flächen wurden angelegt, nicht immer zur Zufriedenheit der Vereinsmitglieder. Hatte man doch andere Vorstellungen von einer Wegeführung und des Begleitgrüns.
1990 ein Traumsommer, ließ das erste Gemüse wachsen und eine Blumenpracht entstehen. Die nachbarschaftlichen Beziehungen wurden bis spät in die Nacht hinein gepflegt, gefachsimpelt. Der Herbst nahte, das Thema "Hasen" war wieder aktuell. Die folgende Mitgliederversammlung sollte versuchen für die von der Gemeinde inzwischen genehmigten Zäune entlang der Hauptwege eine gemeinsamen Konsens zu finden. Aber wie es halt so ist, eben wie im richtigen Leben, es gab ein fanatisches Pro-und Contra-Lager. Der noch junge Verein stand vor seiner 1. Prüfung. Die Wogen schwappten über. Dank des salomonischen Urteils des Vorstandes, jeden selbst entscheiden zulassen, ob Zaun ja oder nein, konnten sich die Wogen wieder glätten.

Im Frühjahr 91 fand nun das zur Tradition gewordene Frühlingsfest erstmals auf dem Gelände, der fast fertig gestellten Anlage statt. Ein Flohmarkt und eine Pflanzentauschbörse waren zusätzlicher Anziehungspunkt für die vielen Besucher. Seit der Gründungsversammlung waren nun über 5 Jahre vergangen. Was war in dieser Zeit am Aschheimer Weg alles geschehen! Unser Verein war vor viele Aufgaben gestellt. Sie zu meistern war uns gelungen, brachte für Viele positive Erfahrungen. Wir standen vor der Vollendung. Wir begingen den Tag der Einweihung mit dem Gefühl, in relativ kurzer Zeit das vollbracht zu haben, wovon viele von uns jahrelang geträumt haben. Ein Traum ist wahr geworden! Wir sind stolz!

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Ausblick

Mittlerweile gibt es eine Warteliste für Kleingarten-Interessenten. Irgendwann wird sich auch Ihr Traum erfüllen, denn es werden immer wieder Gärten frei und warten auf begeisterte und begeisterungsfähige Kleingärtner.

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